Einige Menschen verspüren gerade im zunehmenden Alter den Wunsch einen Blick auf ihre Vergangenheit zu werfen, ihr Leben im Gesamtüberblick nochmals zu betrachten und zu deuten. Dann entsteht zuweilen das Bedürfnis, die eigene Lebensgeschichte schriftlich  dokumentieren zu wollen.  Dabei ist es vielen Menschen wichtig, durch eine Rückschau auf ihr Leben eine Bilanz zu ziehen oder zumindest die ungezählten Eindrücke des vergangenen Lebens zu ordnen und dadurch besser zu verarbeiten bzw. überhaupt zu verstehen. Im Rückblick wird die eigene Entwicklung sichtbar im Zusammenhang mit geschichtlichen und gesellschaftlichen Ereignissen und Strömungen. Die eigene Lebensgeschichte zu schreiben ist somit ein Stückweit Zeitgeschichte und Identitätsarbeit.

In den meisten Fällen bewegt natürlich nicht nur ein Motiv einen Menschen, sein Leben auf Papier zu bringen; vielmehr sind es mehrere, wenn nicht sogar alle eben genannten Gründe. Ein starker und sicherlich der wichtigste Beweggrund ist, dass viele ihren Kindern und Enkeln nicht nur ein materielles Erbe hinterlassen wollen, sondern auch eine sehr persönliche Hinterlassenschaft in Form einer Autobiographie. Sie mögen es vielleicht selbst bedauern, sehr wenig über ihre eigenen Eltern zu wissen und wollen diesen Umstand bei ihrem Nachwuchs vermeiden. Sicherlich gibt es auch Dinge, über die man mit seinen eigenen Kindern nicht oder nur ungern spricht. Jene Dinge niederzuschreiben fällt natürlich leichter – vor allem in dem Wissen, dass diese unter Umständen erst nach dem eigenen Tod gelesen werden.

Heute ist es besonders reizvoll die eigene Autobiographie als Buch drucken zulassen. Inzwischen gibt es dafür viele interessante Möglichkeiten. Und wer ein besonders spannendes Leben hatte, bietet seine Lebensgeschichte vielleicht einer breiten Leserschaft an. Eine interessante Begleiterscheinung bei allen Autobiographien ist der Umstand, dass sie völlig subjektiv sind; zumindest gelangt die Objektivität weit in den Hintergrund und ist bei eigenen Lebensbeschreibungen sogar kaum möglich. Das macht ja meist die Faszination von Autobiographien aus.         Objektiver müssen Autoren sein, die nicht ihre eigene, sondern die Biographien fremder Menschen dokumentieren – sei es berufsbedingt für einen Verlag oder einfach aus Begeisterung für eine bestimmte historische Figur. In der Regel handelt es sich dabei um berühmte Persönlichkeiten wie Könige, Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler u. v. m. aus allen Epochen. Ob Biographie oder Autobiographie, eines haben sie alle gemein: Sie machen den Menschen unsterblich.       

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